30 May
30May

Hericium erinaceus


Yamabushitake, Hou tou jun, Affenkopfpilz, Pom Pom, Igelstachelbart
 

Einer chinesischen Legende nach vertrieb der Affenkönig ein Paar aus seiner Sippe. Diese versteckten sich hoch in den Bäumen, um sich vor den Angriffen anderer Tiere zu schützen. Die kalten Winter konnten sie aber als Affen nicht überleben und so verwandelten sie sich in den Hericium. Vielleicht hat ihm das, neben seinem wuscheligem Aussehen, den Namen hou tou jun was soviel heißt wie Kopf des Affen, gegeben. Der Pilz wächst auf Laubbäumen, liebt hohe Luftfeuchtigkeit und gehört zu den Weißfäulepilzen. Wegen seines Geschmacks nach Hummer mit leichtem zitronigem Aroma ist Hericium ein beliebter Speisepilz, der bis seine Kultivierung gelang, nur in der Heilkunde und der Gourmetküche Verwendung fand. Seinen vorzüglichen Geschmack verdankt er 32 unterschiedlichen Aromastoffen.

Auch wird dem Affenkopfpilz, wenn man ihn regelmäßig auf dem Speiseplan nimmt, eine die Jugend verlängernde Wirkung nachgesagt.

 

Welche Inhaltsstoffe und Wirksubstanzen finden sich im Hericium?
 

Hericium enthält 19 freie Aminosäuren, davon alle 8 für uns Menschen essenzielle. Er hat ein günstiges Kalium-Natriumverhältnis, liefert Phosphor und ist gehaltvoll an den Spurenelementen Zink, Selen, Eisen und Germanium. In ihm finden sich auch wertvolle Wirksubstanzen mit antitumoraler Wirkung, wie ß-Glucane und andere Polysaccharide, des Weiteren Terpene, darunter die für die Nerven regenerierende Wirkung verantwortlich gemachten niedermolekularen Diterpenoide  Erinacin und Hericenone. Sie sind in der Lage das Nervenwachstum anzuregen und fungieren somit als Nerve Growth Factor (NFG)

 

Hilft Hericium unterstützend bei Entzündungen im Magen-Darmtrakt, Geschwüren und Krebs?
 

Die Traditionelle chinesische Medizin (TCM) nutzt den Vitalpilz seit Generationen erfolgreich, um trockene Schleimhäute zu befeuchten, Hitze zu klären, Zangfu zu stärken, Milz- und Magen-Qi zu tonisieren und Shen zu beruhigen. Hericium kann den Verdauungstrakt stärken und dort Sodbrennen, Entzündungen, Geschwüre und Krebs, von der Speiseröhre bis zum Enddarm positiv beeinflussen. Der das Immunsystem stimulierende Effekt wird zum Großteil dem hohen Gehalt an Polysacchariden und Polypeptiden zurückgeführt. Hericium unterstützt die Regeneration der Schleimhaut und in Folge die der physiologischen Darmflora auch konnte er sich in Studien im Kampf gegen Helicobacter pylori und anderen krankmachenden Erregern beweisen.

Des Weiteren ist der Igelstachelbart in der Lage sowohl den Cholesterin- als auch den Trigyceridspiegel zu regulieren und bei der Gewichtsabnahme zu unterstützen.

 

Kann Hericium das Nervensystem unterstützen?
 

Wie oben schon angedeutet, verfügt der Igelstachelbart durch sein einzigartiges Wirkstoffcocktail über das Potenzial, regenerierend und regulierend auf das Nervensystem Einfluss zu nehmen. Durch die enge Verwandtschaft und Verknüpfung des Bauchhirns und des zentralen Nervensystems ist die Wirkung des Hericium vielfältig. Ist der Verdauungstrakt in einer guten Verfassung, bessert sich in der Regel der gesamte Gemütszustand und Ängste, Schwermut oder Unruhe und Schlafstörungen treten weniger häufig auf. Auch wurde durch Studien belegt, dass der Affenkopfpilz dazu in der Lage ist, die Nervenregeneration, also das Wachstum zu forcieren und sogar die Bildung von Myelin, der Isolierung der Nerven anzuregen. Dem zu Folge kann Hericium eine enorme Unterstützung nach Unfällen mit Nervenschaden oder begleitend bei Erkrankungen wie Demenz, Multiple Sklerose, Alzheimer aber auch nach Schlaganfall oder Diabetes sein.

 

Was ist bei der Einnahme von Hericium zu beachten?
 

Auch wenn Hericium meist ein sehr wertvoller Helfer ist und Sie selten, bis keine kritischen Infos aus anderen Quellen gelesen haben, so möchte ich dennoch an dieser Stelle erwähnen, dass dieser Pilz durch seinen hohen Gehalt an Lektinen und anderen Substanzen, die ihn vor Frassfeinden schützen sollen, von ca. 1/3 der Konsumenten nicht gut vertragen wird. Es kann beim Verzehr von Hericium zu Magen-Darmbeschwerden, bis zu Übelkeit, Spasmen und Durchfällen kommen. Diese Info gebe ich hiermit aus eigenener Erfahrung mit meinen Patienten weiter. Fangen Sie deshalb in einer geringen Menge mit dem Verzehr an und stoppen Sie sofort, wenn Sie merken, der Pilz tut Ihnen nicht gut.

 Doris Birgit Maria Richtsteig 

Quellen und Literatur:
 

Studien:

www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed

 Literatur:Heilen mit Pilzen, Dr. agr. Susanne Ehlers

Moderne Mykotherapie, Prof. Dr. med. Ivo Bianchi

urn:nbn:de:hebis:26-opus-100210

Medicinal Mushrooms,

https://en.wikipedia.org/wiki/Hericium_erinaceus

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